EIDECHSE 2015
Drama nach Aleksandr Volodin
(Vorgeschichte von "Zwei Pfeile oder der Steinzeitkrimi")
Regie: Anjelika Oberholzer-Smirnova
Regieassistenz und Produzent: Jean-Chris Oberholzer
Kurze Beschreibung
Steinzeit. Zwei Stämme, zwei unversöhnliche Feinde, die Jahrzehnte für den besten Bodenbesitz und die besten Jagdgebiete kämpfen. Die Skorpione, ein technisch und ethisch höherentwickeltes Volk, ist seit einigen Jahren von den Bizonen in die Berge gedrängt worden. Dort überleben sie, nur dank den neuesten Erfindungen, das Fischernetz und Pfeil und Bogen. Die Bizonen, bei welchen die Macht mehr und mehr in die Hände der Krieger geht, entschließen sich, einen Spion zum Stamm der Skorpione zu schicken. Dafür wird die junge, hübsche Eidechse ausgewählt. Sie soll sich für diesen Plan von einem Skorpion entführen lassen, im Stamm der Skorpione leben, ihnen die Geheimnisse entlocken und danach in Ihren eigenen Stamm zurückkehren… Und so kommt es, dass die Eidechse, die mit dem Hass auf die Skorpione aufgewachsen ist, in eine andere Welt eintaucht… Sie trifft dort auf einen Bekannten , der vor einigen Jahren spurlos verschwunden sind. Er hilft ihr, die Sprache der Skorpione und ihre Bräuche zu verstehen. Allmählich begreift sie, dass die Skorpione gar keine schlechten Menschen sind, mehr noch, dass sie keine Feinde sind, wie sie früher glaubte. Langsam entwickeln sich auch die wahre Gefühle zwischen Eidechse und Ihrer Entführer, der ihr absolut neue art für den bezihung zwischen Frau und Mann vorzeigt . Aber da sie ihrem Stamm treu bleiben will und die die neue Technologien für den Schutz ihren Leuten überbringen soll, muss sie die Skorpione verlassen… Eine Geschichte über Liebe und Pflicht, Einsamkeit und Entwurzelung, die Frage nach dem Sinn des Verrats…
Hauptidee. Hauptthemen.
Die Zeit der Handlung - die Steinzeit vor 13.000 Jahren. Hat sich seitdem etwas geändert? Warum gibt es noch heute die Spaltungen der Länder und Kriege? Wohin gehen wir? Das sind die Fragen, die wir uns selber und dem Publikum stellen. Wissenschaft und Technologie haben sich weiterentwickelt... Aber wie weit sind wir als Menschen gekommen? In diesen beiden Stücken wird dargestellt, wie die Menschen die ersten moralischen Erfahrungen und geistigen Werte durch eine brutale Lehre auf Kosten vieler Opfer erwerben, die sich gegen die Kraft der Macht aufgelehnt haben. Es werden die Ursachen von solchen historischen Phänomenen, wie der Tyrannei der Macht, Diktat der Kraft über der Vernunft oder der Versuch einen scheinbar guten Zweck mit skrupellosen Mitteln zu erreichen, gesucht. Alle Namen in diesen beiden Geschichten bezeichnen ihre gesellschaftliche Funktion oder ihren Charakter. Da erscheint der erste Usurpator der Macht- „der Krieger“; der erste unterwürfige, kleine Mensch – „der Käfer“, der erste Mensch ohne Überzeugungen, bereit alles zu rechtfertigen zugunsten eines Führers – „die Rednerin“; der erste Intellektuelle – „der Künstler“ usw. Der Kern der dramatischen Handlung beider Stücke ist ein innerer Konflikt, der Kampf des Helden mit sich selbst, Entwicklung seines Charakters.
Wenn in der "Eidechse" der Akzent mehr auf die Lösung interner Konflikte der Einzelpersonen gerichtet ist, dann sind in die "Zwei Pfeile" alle Mitglieder der Stammes von den moralischen Entscheidungen betroffen. In der Tat, alle Mitglieder dieser primitiven Gesellschaft wählen den Weg, welchen die Menschheit von jetzt an gehen wird. Das ist der Ausgangpunkt der Menschheitsgeschichte, der theoretisch zwei Möglichkeiten der Entwicklung der Zivilisation bietet.