"ZWEI PFEILE ODER DER STEINZEITKRIMI" 2015

nach A. Volodin
Der Kampf um die Macht, Spionage, politischer Mord, erzwungene Emigration...

das sind die wichtigsten Themen der beiden Theaterstücke, die  im 12. Jahrhundert vor Christus spielen, aber auch eine Realität der Menschen im 21. Jahrhundert  sind.  
Regie: Anjelika Oberholzer-Smirnova

Regieassistent und Produzent: Jean-Chris Oberholzer

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Kurze Beschreibung

Es ist eine klassische Kriminalgeschichte, welche sich in einer primitiven Welt des Steinzeitvolkes „Bizonen“ abspielt. Ein geheimnisvoller Schuss, ein Mann aus dem Stamm ist getötet worden. Einer der weisesten und angesehensten Krieger des Stammes, der Lange, der über den Sinn des Lebens, die Ehre und Schande nachgedacht hat und wollte, dass jeder gleichermaßen zufrieden und glücklich ist und für alle genügend Platz um das Lagerfeuer  besteht. Wer hat die Pfeile abgeschossen? Der Verdacht fällt auf den Künstler, ein Poet und Träumer. Mit der Zeit wird klar, dass sich hinter dem ersten Schuss eine viel größere Geschichte verbirgt, eine Verschwörung, die dazu führt die Machtverhältnisse zu verändern.Hauptidee. Hauptthemen. 

Die Zeit der Handlung - die Steinzeit vor 12.000 Jahren. Hat sich seitdem etwas geändert? Warum gibt es noch heute die Spaltungen der Länder und Kriege? Wohin gehen wir? Das sind die Fragen, die wir uns selber und dem Publikum stellen. Wissenschaft und Technologie haben sich weiterentwickelt... Aber wie weit sind wir als Menschen gekommen? In diesen beiden Stücken wird dargestellt,  wie die Menschen die ersten moralischen Erfahrungen und geistigen Werte durch eine brutale Lehre auf Kosten vieler Opfer erwerben, die sich gegen die Kraft der Macht  aufgelehnt haben.  Es werden die Ursachen von solchen historischen Phänomenen, wie der Tyrannei der Macht, Diktat der Kraft über der Vernunft oder der Versuch einen scheinbar guten Zweck  mit skrupellosen Mitteln zu erreichen, gesucht. Alle Namen in diesen beiden Geschichten bezeichnen ihre gesellschaftliche Funktion oder ihren Charakter. Da erscheint der erste Usurpator der Macht- „der Krieger“; der erste unterwürfige, kleine Mensch – „der Käfer“, der erste Mensch ohne Überzeugungen, bereit  alles zu rechtfertigen zugunsten eines Führers – „die Rednerin“; der erste Intellektuelle – „der Künstler“  usw. Der Kern der dramatischen Handlung beider Stücke ist ein innerer Konflikt, der Kampf des Helden mit sich selbst, Entwicklung seines Charakters.

Wenn in der "Eidechse" der Akzent mehr auf die Lösung interner Konflikte der Einzelpersonen gerichtet ist, dann sind in die "Zwei Pfeile" alle Mitglieder der Stammes von den moralischen Entscheidungen betroffen.  In der Tat, alle Mitglieder dieser primitiven Gesellschaft wählen den Weg, welchen die Menschheit von jetzt an gehen wird. Das ist der Ausgangpunkt der Menschheitsgeschichte, der theoretisch zwei Möglichkeiten der Entwicklung der Zivilisation bietet.

Autor:  A. Volodin 

Volodin schloß 1949 sein Studium an der Hochschule für Filmwesen ab. Später wurde er Redakteur am Leningrader Studio für populärwissenschaftliche Filme. Gleich sein erstes Drama Das Mädchen aus der Fabrik(1956) löste wegen seiner Anprangerung verlogener kommunistischer Ethik langdauernde Diskussionen aus. Trotzt der Verachtung der sowjetischen Fachwelt, sind seine Stücke seit 1959 zum ständigen Repertoire mehrerer russischer Bühnen gehören. Volodins Dramatik ist aus dem Suchen nach aufrichtiger Darstellung menschlicher Probleme im Gegensatz zum heldenhaften Klischee der Dramen des sozialistischen Realismus entstanden. Der Mensch mit schwachem Willen, der wenig Beachtete oder auch der Verfolgte wird von ihm beschrieben. Bei Volodin werden Probleme bloßgelegt, aber nicht gelöst.

A. Volodin sieht immer die Würde des Menschen in seiner Suche nach dem Sinn der eigener Persönlichkeit, mit ihrer einzigartigen Gefühle und Gedanken.